Der EAK gratuliert der EKD zum 70. Geburtstag
Aus dem notdürftig gezimmerten, gemeinsamen Dach, unter dem sich die diversen evangelischen Landeskirchen, konfessionellen Strömungen, Gruppen und Verbände zunächst versammelten, gelang es nach und nach ein tragfähiges Fundament und ein gemeinsames Haus zu schaffen. Es ist das große Verdienst der EKD, dem Protestantismus in Deutschland nach 1945 eine einheitliche, kraftvolle und deutlich vernehmbare Stimme gegeben und ihn unter den Bedingungen der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschlands neu und zukunftsweisend ausgerichtet zu haben. Hierdurch gelang es ferner, den volkskirchlichen Anspruch und damit auch den öffentlich prägenden Charakter verantwortlichen evangelischen Kirche-Seins beizubehalten. Die gesellschaftlichen, politischen und ökumenischen Herausforderungen der letzten sieben Jahrzehnte konnten so aktiv mitbegleitet und mitgestaltet werden.
Die EKD mit ihrem typisch protestantischen Verständnis von „Einheit in Vielfalt“ ist für Gesellschaft und Politik in Deutschland zum unverzichtbaren Taktgeber wichtiger und entscheidender Impulse geworden. Sie war des Weiteren eine wichtige Klammer und ein entscheidender Faktor während und zur Überwindung der unnatürlichen Teilung Deutschlands. Nicht zu vergessen sind hierbei - im Jahr der gleichzeitigen Jubiläen der berühmten „Ostdenkschrift“ und der sogenannten Demokratie-Denkschrift - die unzähligen und oft richtungsweisenden Verlautbarungen, mahnenden wie ermutigenden Worte, Texte und Denkschriften der EKD. In Zuspruch wie in Widerspruch haben diese bis auf den heutigen Tag wichtige Diskussionen angestoßen und schwierige Kontroversen hilfreich begleitet.“