Wiesbaden/Homberg (Efze), 09.06.08: Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU-Landtagsfraktion, Axel Wintermeyer, MdL (Main-Taunus) bleibt Landesvorsitzender des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU Hessen. Die Landesdelegiertenversammlung am 07.06.2008 in der Hessentagsstadt Homberg/Efze bestätigten den seit 2004 amtierenden Landesvorsitzenden einstimmig in seinem Amt. Als stellvertretende Landesvorsitzende ebenfalls wiedergewählt wurden der Kasseler Bürgermeister Thomas Erik Junge sowie Tobias Utter, MdL (Wetterau). Schriftführer bleibt Ulrich Caspar, MdL (Frankfurt). Als Beisitzer gewählt wurden Dr. Christian Maier (Frankfurt), Tobias Greilich (Wetterau), Landtagspräsident Norbert Kartmann, MdL (Wetterau), Ulrich Fröhlich (Schwalm-Eder), Dr. Holger Böckel (Lahn-Dill), Ludwig Achenbach (Darmstadt), Jörg Niesner (Gießen), Wolfgang Schott (Schwalm-Eder), Friedrich-Wilhelm Tewes (Waldeck-Frankenberg), Jan Schäfer (Frankfurt) und Marian Zachow (Marburg-Biedenkopf).
In seinem Rechenschaftsbericht zog Wintermeyer eine positive Bilanz des zurückliegenden Amtsjahres: „Es ist uns gelungen, als EAK innerhalb der CDU und innerhalb des EAK-Bundesverbandes Profil zu zeigen und den inhaltlichen Kurs mitzubestimmen“, unterstrich er. Mit vielbeachteten Fachveranstaltungen – wie etwa den „Frankfurter Disputationen“ - und einem regen Dialog auch mit den Kirchenleitungen in Kurhessen-Waldeck und Hessen-Nassau habe man zudem vielfältige Beachtung gefunden und Impulse geben können. Für die Zukunft kündigte er an, noch stärker den Weg an die Öffentlichkeit zu suchen. „In Kirche und Politik wollen wir eine hörbare Stimme sein, die aus christlicher Verantwortung mit Augenmaß und Werteorientierung klar und fundiert Stellung bezieht“, so Wintermeyer.
Der besondere Dank des Landesvorsitzenden galt den beiden ausscheidenden Landesvorstandsmitgliedern Hella Welker (Frankfurt) und Heidemarie Schild (Kassel), die beide nicht mehr kandidierten. „Beide Landesvorstandsmitglieder haben über Jahre hinweg die Arbeit des Landesvorstandes geprägt – und vor Ort dafür gesorgt, daß der EAK als anerkannter und kompetenter Gesprächspartner geschätzt wird“, würdigte Wintermeyer die Verdienste der beiden langjährigen EAK-Funktionärinnen.
Thematisch stand die Landesversammlung im Zeichen des 200 Jahrestages der Geburt von Johann-Hinrich Wichern. Der ehemalige Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Dr. Jürgen Gohde, referierte über das Lebenswerk des Mannes, der als der eigentliche Begründer diakonischen Engagements der Kirche gilt. Gohde würdigte Wichern als einen Vordenker, der frühzeitig erkannt habe, daß Bildungsaktivitäten auch ein wichtiger sozialpolitsicher Beitrag seien. Zudem habe er – und darin sei er hochaktuell – frühzeitig erkannt, daß diakonisches Handeln und die konkrete helfende Zuwendung zu den Schwachen nicht nur essentielle Aufgabe der Kirche, sondern zugleich auch eine intelligente Strategie sei, als Kirche in einer zunehmend säkularisierten Welt den Weg zum Menschen zu finden. Gleichzeitig dürfe aber eine fundierte Wichernrezeption auch nicht verkennen, daß er als sozialpolitischer Ratgeber heute kaum tauge: „Er hatte zwar einen scharfen Blick für die Notlage der einzelnen Menschen – aber daß man Strukturen und Verhältnisse ändern muß, um Not und Elend der einzelnen zu bekämpfen, war ihm ein völlig fremder Gedanke“, so Gohde.