Evangelischer Arbeitskreis der CDU in Hessen

„Ein unbequemer Abend“

CDU lud ein zum von Vortrag von „Open Doors“ Deutschland e. V.: Hilfe für verfolgte Christen in aller Welt

 „Das war ein sehr unbequemer Abend, mit erschütternden, aufwühlenden Berichten, aber auch mit Hoffnungszeichen“, so Moderator Ludwig Achenbach vom einladenden Evangelischen Arbeitskreis der CDU (EAK) im Eberstädter Ernst-Ludwig-Saal vor rund 70 Zuhörern. Pastorin Margret Meier, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit von Open Doors Deutschland e.V. mit Sitz in Kelkheim, hatte berichtet über die Arbeit des überkonfessionellen und internationalen Hilfswerks in über 50 Ländern für Christen, die wegen ihres Glaubens an Jesus Christus verfolgt werden. Mit einer breiten, internationalen Öffentlichkeitsarbeit informiert Open Doors in Kirchen, Politik oder Medien darüber, wo Christen verfolgt werden, welche Hilfe dringend benötigt wird und ruft zum Gebet für verfolgte Christen auf. Die Christen sind weltweit die größte Religionsgruppe und gleichermaßen die größte verfolgte religiöse Minderheit. 
\
 Margret Meier schilderte die Situation verfolgter Christen in Ländern wie Nordkorea, Iran, Irak, Pakistan, Nigeria oder Ägypten. Dabei geht es um Diskriminierung, Bedrohung, Schließung von Kirchen Zerstörung, Vertreibung, Terror, Schläge, Folter, Gefangenschaft, Arbeitslager bis hin zur Ermordung. Open Doors versucht zu helfen mit Bibel- und Literaturverbreitung, Pastorenausbildung und Leiterschulung, Gefangenen-, Witwen- und Waisenhilfe, Trauma-Seminaren für Opferangehörige, mit Zufluchtshäusern und sozialen Projekten wie Kleinkredite als Hilfe zur Selbsthilfe – und natürlich im Gebet. Besonders nahegehend waren die Schilderungen persönlicher Schicksale. 

 

Einsatz für Religionsfreiheit – Dialog mit dem Islam

In der engagierten Diskussion, an der neben dem CDU-Bundestagskandidaten Charles Huber auch EAK-Kreisvorsitzende Irene Jost-Göckel teilnahm, machte Landtagsabgeordnete Karin Wolff deutlich: „Die CDU als werteorientierte Partei mit einem christlichen Menschenbild setzt sich für Religionsfreiheit als Menschenrecht in aller Welt ein und für einen respektvollen und toleranten Umgang der Religionen miteinander. Es ist das Verdienst unserer unionsgeführten Bundesregierung, den Einsatz für die Religionsfreiheit ausdrücklich als Ziel der deutschen Außenpolitik verankert zu haben“. 

 

In der Diskussion wurde deutlich, welch hohes Gut die grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit in Deutschland ist. Die von Open Doors aufgeworfenen, unbequemen Fragen fänden oft keine ausreichende Öffentlichkeit, wurde bemerkt. Auf Beiträge aus dem Publikum gerade zur Situation in islamischen Ländern machten Karin Wolff wie die Hauptreferentin deutlich, dass sehr klar zwischen dem Islam als Weltreligion und dem Islamismus als extremer politischer Richtung zu unterscheiden sei. Verständigung und Dialog mit der übergroßen, nichtradikalen Mehrheit der Muslime sei eine ständige Aufgabe und Chance. 

Hoffnungszeichen

Vor dem Hintergrund des zunächst euphorisch begrüßten „Arabischen Frühlings“, dessen Auswirkungen auf die dortigen christlichen Minderheiten noch nicht abzuschätzen sind, schloss Pastorin Meier mit einem hoffnungsvollen Beispiel einer christlichen Kirche in Kairo, ganz in der Nähe des Tahir-Platzes. In den Säulengängen des Gotteshauses werden die Verletzen der Demonstrationen versorgt, Christen wie Muslime. Diese Hilfe für alle hat bei vielen Muslimen Interesse und Dialogbereitschaft geweckt.