Reformationstag im Bewusstsein der Öffentlichkeit halten
Der Reformationstag erinnert an den Anschlag der 95 Thesen von Martin Luther an das Portal der Wittenberger Schlosskirche. Der Reformator hatte die Thesen am 31. Oktober 1517 angeschlagen und darin die kirchliche Praxis der Sündenvergebung gegen Geldspende verurteilt. Die Reformbemühungen Luthers endeten letztendlich in der Abspaltung der Evangelischen Kirche von der Römisch-Katholischen Kirche.
„Es stimmt nachdenklich, wenn junge Menschen mit dem Reformationstag nichts mehr anfangen können und stattdessen die Konsumkultur von Halloween zunehmend an Bedeutung gewinnt“, erläuterte Wintermeyer. Es gehöre zum Bildungsauftrag von staatlichen Einrichtungen und öffentlich-rechtlichen Medien, kulturhistorische Ereignisse wie den Reformationstag im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu halten.
Wintermeyer, der zudem Chef der Hessischen Staatskanzlei ist, betonte, es spreche natürlich nichts gegen Kürbisse oder Halloween-Partys, aber Halloween sei nicht Teil unserer geschichtlichen Tradition. Durch irische Einwanderer als keltischer Brauch in die USA gelangt, sei Halloween dort zum „Feiertag“ erkoren worden. „Die Reformation hingegen ist für die religions- und kulturgeschichtliche Entwicklung ganz Europas von großer Bedeutung gewesen und deren Lehre aktueller denn je“, so der CDU-Politiker abschließend.